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Wer
heute durch den Hamburger Stadtteil Hafen City flaniert, dort wohnt
und /oder arbeitet, ahnt vielleicht nicht, welche Veränderung
dieser Teil des heutigen Hamburgs in den Jahrhunderten durchlebt hat.
Der
ehemals vor der Stadt liegende Grasbrook als eine sumpfige
Insellandschaft im Urstromtal der Unterelbe war über viele
Generationen/Jahrhunderte hinweg lediglich Viehweide, aber zum Teil
auch Hinrichtungsplatz für so manchen zum Tode Verurteilten.
An
den wohl bekanntesten unter Ihnen, den Freibeuterkapitän
„Störtebeker“ erinnert heute das Störtebeker-Denkmal von
Hansjörg Wagner.
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Auch
wenn bis heute über seine wahre Identität, seinen Vornamen und den
Ursprung seines Nachnamens so manche Legenden ranken, so steht wohl
fest, daß er viele Jahre als Seeräuber u. a. auf dem Schiff
„Likedeeler“ in der Nord- und Ostsee sein Unwesen getrieben hat.
Erst
nach vielen vergeblichen Versuchen der Hansekoggen, den Piraten und
seine Gefährten zu bekämpfen, ist es schließlich der Hamburger
Flotte im April 1401 vor Helgoland gelungen, Störtebeker
festzunehmen und auf der „Bunten Kuh“ nach Hamburg zu bringen.
Im
Oktober 1401 wurde er dann auf dem Hinrichtungsplatz des Grasbrooks
enthauptet, ebenso etwa 30 seiner Gefährten.
So
manche Legende gibt es dann auch wieder zum Ablauf der Enthauptungen,
wie etwa, daß der bereits enthauptete Störtebeker noch an 11 seiner
Gefährten vorbei geschritten sei. Angeblich hatte der
Bürgermeister der Hansestadt Hamburg ihm zuvor zugesagt, daß jene
Männer der Enthauptung entgehen würden, an denen Störtebeker nach
seiner Enthauptung noch vorbeigehen könne. Auch wäre Störtebeker
wohl an noch mehr Männern vorbei geschritten, hätte der Henker
nicht dem Kopflosen den Richtblock vor die Füße geworfen
(wahrscheinlich sei ihm aber vom Henker ein Bein gestellt worden).
Jedenfalls
aber brach der Bürgermeister sein Versprechen, es wurden alle
Piraten hingerichtet. Die Köpfe der Enthaupteten wurden dann zur
Abschreckung an der Elbe aufgespießt.
Weitaus
ansehnlicher ist da doch die goldene Krone des Turms der Hamburger
St. Katharinen-Kirche. Diese ist aus dem Gold gefertigt, welches
neben Silber und Kupfer ein Schiffszimmermann in den aufgesägten
Masten der „Likedeeler“ gefunden hatte.
Und
heute ist der Grasbrook als Hafen City von der ehemaligen Viehweide
und dem Ort schauriger Hinrichtungen zu einem modernen und
entwicklungsreichen Stadtteil einer pulsierenden Hafenmetropole
geworden, die sich nicht scheut, ihre Traditionen mit den innovativen
Visionen und Entwicklungen der Neuzeit zu verbinden.
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